Wieder mal eine Fortbildung zur mündlichen Reifeprüfung an der KPH besucht. Im Wesentlichen wurden die Kriterien für die Erstellung von mündlichen Prüfungsfragen besprochen, wie schon in etlichen früheren Seminaren auch. Interessant waren die Videos über simulierte Prüfungen, die man mit Hilfe des holistischen und analytischen Bewertungsbogens bewerten sollte. Wie erwartet waren die Bewertungen durch die Lehrenden sehr unterschiedlich, was wieder einmal zeigte, wie schwierig eine objektive Bewertung ist. Im Endeffekt bleibt die Bewertung wieder subjektiv geprägt, denn die Bewertungsbögen sind alles andere als aussagekräftig.
Besonders schwierig ist die Erstellung von Prüfungsfragen für die mRDP, vor allem im berufsbildenden Schulbereich. Die Kriterien sind ziemlich genau vorgegeben, das Formulieren der Fragen ist allerdings nicht ganz so einfach. Die kompetenzorientierten Aufgabenstellungen erfordern einiges an Geschick, da die KandidatInnen ja nichts wiedergeben sollen, was sie gelernt haben. Es zählt einzig und allein die Beherrschung sprachlicher Bausteine, die zur Lösung der Aufgaben herangezogen werden sollen. Auswendiglernen war einmal. Aber auch die Prüfer sind gefordert, denn im dialogischen Teil der Aufgabe verläuft das Gespräch nicht immer so, wie man es sich vorgestellt hat. Und sieben Minuten können lang sein, wenn der Kandidat wenig beizutragen hat.
Eine Herausforderung ist auch die große Menge an Prüfungsfragen, die zu erstellen sind, denn es müssen ja zu etlichen Themenbereichen mehrere Fragen erstellt werden. Das kann je nach Fach ganz schön viel sein.
Was passiert, wenn sich Prüferin und Beisitzerin nicht auf eine Note einigen können (zwischen 2 und 3)?
Sie MÜSSEN sich einigen! Im Zweifelsfall entscheidet man für den/die Schüler*in. 😉