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Analog und digital

Eine gute Zusammenfassung der größten Bildungsmesse Europas ist in folgendem Artikel zu finden:

Auf dem Weg zum papierlosen Klassenzimmer? Ambivalente Stimmen auf der Didacta 2014

„Wann ist Medieneinsatz sinnvoll, welche Kompetenzen müssen Lehrende und Lernende dafür mitbringen, welche institutionellen Rahmenbedingungen müssen gegeben sein, damit die neue Technologie effektiv genutzt werden kann – diese Fragen waren zentrale Themen einiger Podiumsdiskussionen und Expertenrunden im Rahmen der größten Bildungsmesse Europas.“

  • Kann die Lehrkraft im Klassenraum und das Schulbuch als Medium ersetzt werden (auditive und visuelle Zugänge)?
  • Lassen sich sogenannte Leuchtturmprojekte mit digitalen Medien in der Schulpraxis implementieren?
  • Wie sieht es mit dem Online-Austausch von qualitätsgesicherten Arbeitsmaterialien für LehrerInnen aus?
  • Haben analoge Schulbücher in der heutigen Zeit noch ihren Platz?
  • Sollte sich die Kommunikations-, Organisations- und Unterrichtskultur in den Schulen ändern?
  • Genügt es, die technischen Rahmenbedingungen für digitales Lernen zu schaffen?
  • Sind das Handy und das Tablett  sinnvolle Lernwerkzeuge?
  • Überwiegt die technische Seite der digitalen Medien oder kümmert man sich auch um deren didaktischen Einsatz?
  • Wenn ein Lehrer seit zwanzig Jahren ein Tafelbild im Frontalunterricht nutzt, wird er dies auch auf einem Whiteboard tun?
  • Ist ein Tafel-Bild besser, wenn es nun anstatt auf die Tafel auf ein Whiteboard gezeichnet wird?
  • Ist ein Schulbuch besser, wenn es in digitaler Form angeboten wird?
  • Haben Lehrende genügend technisches und didaktisches Know-how, um fächerübergreifenden Projektunterricht mit dem Einsatz digitaler Medien durchzuführen?
  • Erfordert Medieneinsatz ein Umdenken in den Köpfen von allen an der Lehre beteiligten Akteuren?
  • Wie gelingt allen beteiligten Personen ein Schwenk vom digitalen Endgerät als Spielzeug hin zum Lernwerkzeug?

Lauter spannende Fragen, die im Artikel angesprochen werden und die rege Diskussionen vermuten lassen. Die Schullandschaft ist eine träge Masse, die sich nur sehr langsam bewegt. Ich denke aber, dass sich die obigen Fragen nach 1-2 Lehrerinnen- und SchülerInnen-Generationen erübrigen werden. Die gesellschaftlichen Veränderungen werden ganz unbemerkt mit den neuen Generationen auch in den Schulalltag einziehen, es geht gar nicht anders. Nur hätten es die Fortschrittlichen unter den LehrerInnen gerne ein wenig schneller. Und unsere SchülerInnen sowieso! Was man forcieren müsste, ist eine rasche Reform der LehrerInnenausbildung. Die technische Seite der Neuen Medien sollte ein Pflichtfach in der Ausbildung sein, wie z.B. der Computerführerschein. Die didaktische Seite der digitalen  Medien zu vermitteln wird wohl noch etwas dauern, denn WER sollte diese lehren? Die sogenannten Digital Immigrants wohl kaum.

Diverse Artikel

  • Konrad P. Liebmann im INTERVIEW: Hoffentlich noch lange online. NZZ – Standpunkte.
  • Das ist ja mal ein erfrischender Artikel zum Qualitätssicherungswahn! Hier geht’s zum ARTIKEL.
  • Magisterarbeit über Smartphones. HIER
  • Mutiger Text einer Lehrerin Okt. 2014 : ARTIKEL „Keine Luft zum Atmen“ In den Salzburger Nachrichten.
  • Aus einem Blog ein eBook machen mit diesem Tool: http://www.blogbooker.com/index.php
  • Toller Artikel zum Thema Kompetenzen aus der Presse: HIER

Freie Bildung für alle – Moocs

Ein schöner Artikel zum Thema Moocs und freie Bildungsresourcen: http://www.zeit.de/2013/12/MOOC-Onlinekurse-Universitaeten

Auszüge aus dem Artikel:

Findet Bildung  künftig unabhängig vom Besuch einer Universität statt?

Als Auslöser der Mooc-Welle gilt der ehemalige Hedgefondsmanager Salman Khan. Er produzierte für seine Cousine kleine, unterhaltsame Nachhilfevideos. Später stellte er die Filme auf die damals noch in den Kinderschuhen steckende Videoseite YouTube. Heute leitet Khan seine eigene Onlineakademie. Khans Prinzip – auf dem inzwischen alle Moocs beruhen – ist der flipped classroom: Anstatt seinen Schülern Frontalvorträge zu halten, filmt sich der Dozent in seiner Unterrichtsstunde ab und stellt das Video ins Netz. Die Schüler können es sich zu Hause ansehen und die gemeinsame Zeit mit dem Lehrer dann für intensive Arbeit an Aufgaben nutzen.

2011 lernte Sebastian Thrun Salman Khan auf einer TED-Konferenz kennen. Khans Erfolg wurmte ihn. „Ich habe in einem Stanford-Kurs 150 bis 200 Studenten“, sagt Thrun. „Und dieser Salman Khan hat zehn Millionen!“ Thrun wollte das mit der Onlinelehre deshalb auch probieren. Seinen Kurs bot er zunächst über eine fachwissenschaftliche Mailingliste an. Voll Zuversicht rechnete er mit 10.000 Teilnehmern. „Aber die E-Mail verbreitete sich wie ein Virus, es haben sich an jedem Tag 5000 weitere Teilnehmer angemeldet.“ Schließlich waren es 160.000. Thrun hatte einen der größten akademischen Onlinekurse erschaffen.

Jetzt verzichtete Thrun auf sein gesichertes Stanford-Gehalt, er reduzierte seine Anwesenheit bei Google auf einen Tag pro Woche und gründete die Firma Udacity, mit ihr bietet er Moocs vor allem in Mathematik und Computertechnik an. Er bemüht sich, die Sehgewohnheiten einer Generation anzupassen, die mit Computerspielen aufgewachsen ist. „Sehen Sie sich nur das Onlinespiel Angry Birds an, da lernt der Spieler etwas. Er wird ständig bewertet, kriegt die Ergebnisse sofort und bekommt neue Aufgaben, die exakt dem persönlichen Lernniveau entsprechen“, sagt Thrun.

Auch Daphne Koller und Andrew Ng hatten schon ein paar Semester mit Onlinevorlesungen experimentiert, als sie die Firma Coursera gründeten. Coursera schließt Verträge mit einzelnen Hochschulen ab, die daraufhin mit der Coursera-Software ihre Kurse erstellen können. Coursera führt den Mooc-Markt mit Abstand an, die Nutzerzahlen sind schneller gewachsen als die von Google und Twitter in ihrer Anfangsphase.

Jeder dritte amerikanische Student belegt schon heute Onlinekurse. Anstatt sich um acht Uhr früh in den Hörsaal zu quälen. Die nächste Generation werde schon vor dem Uni-Besuch einige Kurse online absolviert haben und brauche dann fürs College nur noch zwei oder drei Jahre.Es folgt das lebenslange Onlinelernen.

Es ist kein Zufall, dass die vier amerikanischen Bildungsrevolutionäre alle Einwanderer in der ersten oder zweiten Generation sind. Ihnen geht es nicht nur um die Reform der US-Hochschulen, sie begreifen Bildung als internationales Menschenrecht. Salman Khan ist der Blick in die Welt wichtiger als eine elitäre Ausbildung in ehrwürdigen Gemäuern.

Zum Thema Informatik in der Schule

Dieser Artikel spricht mir aus der Seele! Erschienen in der Neuen Züricher Zeitung NZZ.

Was SchülerInnen am Computer lernen, ist Glückssache

Veränderung beginnt im Kopf

Frei nach dem Artikel von Steve Wheeler:

Wie kann eine Veränderung in der Bildung erreicht werden? Schulen sind extrem konservative Einrichtungen, in welchen es oft schwierig ist, neue Ideen umzusetzen. Ein Großteil des Widerstandes gegen eine Veränderung kommt von LehrerInnen, die „es immer schon so gemacht haben“ und die die Mentalität haben, dass „wenn es nicht kaputt ist, repariere es nicht“. Es gilt jedoch, die Lehrenden zu überzeugen, wenn man neue Technologien in den Schulen erfolgreichen implementieren möchte. Wenn Lehrende glauben, dass Neue Technologien keinen Mehrwert für ihren Unterricht haben, werden sie sie einfach nicht verwenden. Wenn der Lehrer nicht von deren Nützlichkeit überzeugt ist, wird es nicht funktionieren, auch wenn die technische Ausrüstung einer Schule vorhanden ist. Wichtig wäre eine sinnvolle Unterstützung der Lehrenden, wie man Neue Technologien didaktisch sinnvoll einsetzt.

Laut psychologischer Forschung heißt es, dass eine Person eher ein Verhalten ausführt, wenn sie eine hohe Wahrscheinlichkeit eines positiven Ergebnisses sieht. Siehe zum Beispiel die Arbeit von Ajzen und Madden (1986) oder Doll und Ajzen (1992). Die Lehrer werden sich nur dann von neuen Technologien überzeugen lassen, wenn sie die Vorteile sehen und davon überzeugt sind, dass sich dadurch etwas verbessert oder ein Mehrwert erreicht werden kann.

Viele Lehrende sehen auch keine Notwendigkeit, ihre eigene Praxis zu hinterfragen und zu reflektieren. Auch dies ist ein Hindernis für die Erreichung eines Wandels. Die Reflexion über die Praxis wäre aber eine wichtige Komponente für ein „Change Management“ (schöner Ausdruck!).

Ist der Einsatz Neuer Technologien in den Schulen nur in der mangelnden technischen Ausstattung der Schulen zu sehen, beziehungsweise in der mangelnden technischen Ausbildung der Lehrenden?  Dies mag zwar einen Einfluss auf den Erfolg der Technologie-Integration in den Schulen haben, aber ein weitaus größeres Hindernis etwas zu verändern liegt meist im Kopf des Lehrenden selbst.


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