Um die Neuerungen nach dem letzen Update von Moodle auf die Version 2.3 zu erkunden, nahm ich an einem dreiwöchigen Online-Seminar teil. Die Tatsache, einmal als „TeilnehmerIn“ an einem Moodlekurs teilzunehmen, brachte interessante Erkenntnisse. Der Moderator des Kurses bot auch eine Lifesession via AdobeConnect an, wo er ein paar neue Funktionen des Updates erklärte. Das fand ich sehr hilfreich weil mir reines eLearning mit eher technischen Inhalten doch nicht zusagt. Blended Learning, also eine Mischung aus Präsenz- und E-Learningunterricht scheint doch wohl die angenehmere Lernform zu sein. In der Schule aber wird dies ohnehin so praktiziert, dass Lernplattformen als zusätzliches Hilfsmittel eingesetzt werden.
Gut finde ich die Neuerungen in der Dateiverwaltung und dass man Dateien von verschiedenen Repositories hereinholen kann. Das ist eine äußerst praktische Verbesserung gegenüber 1.9.
Was ich auch sicher verwenden werde, ist die Bedingte Verfügbarkeit, das ist mir in der alten Version schon abgegangen.
Dass jetzt Aktivitäten+Arbeitsmaterialien nicht mehr getrennt sind ist eine kosmetische Angelegenheit, vielleicht war die frühere Trennung gar nicht so schlecht, weil man sich des grundlegenden Unterschiedes dieser beiden Werkzeuggruppen eher bewusst war. Viele Lehrende verwenden Moodle eher für die „Arbeitsmaterialien“ und vernachlässigen die „Aktivitäten“. Diese sind aber die eigentliche Stärke von Moodle!!! (=Kommunikation, Kollaboration, Konstruktivistisches Lernen)
Die erweiterte Drag&Drop Funktion ist sehr praktisch, vor allem im Bereich Dateimanagement oder Kurswiederherstellung. Zum Teil war dies aber auch schon früher möglich (zB bei den Blöcken).
Die Navigation fand ich in diesem Kurs verwirrend, was ich aber auf das Layout zurückführe. Die Wölkchen sehen zwar nett aus, aber zum Arbeiten sind diese drei Spalten irgendwie total unübersichtlich.
Enttäuscht war ich von den vorgegebenen Themes, da sollte es wirklich ansprechendere Optionen geben, denn das Layout ist auch wichtig, um sich in einem Kurs wohl zu fühlen. Die Möglichkeiten in der 1.9 Version waren um einiges netter. Aber, da werde ich mal bei edumoodle nachfragen, ob sich etwas machen lässt.
Nervig fand ich die kleinen Editorfenster (ist aber wahrscheinlich auch auf dieses Theme zurückzuführen, da der Arbeitsbereich eher schmal ist) und das kleine Fenster im Mitteilungssystem. Das war früher besser. Der Editor hat sich ansonsten für mich nicht wesentlich verändert, außer dass man das Video jetzt direkt einfügen kann. Die Mathematiker werden sich aber freuen (Formel). Die Tabellenformatierung ist etwas verändert.
Der Sinn, ein Wiki in Creole-Form zu verwenden, ist mir nicht ganz klar, da das Editieren um Vieles umständlicher ist.
Die Speicherung als .mbz Datei für die Kurssicherung ist offenbar auch neu und super. Ich kannte es bisher nur als .zip Datei.
Und was mir sonst noch auffiel: Ich fand es ziemlich interessant, wieder einmal als Teilnehmerin einen Moodlekurs mitzumachen. Das sollte vielleicht von Zeit zu Zeit jede/r Lehrende tun, weil einem da bewusst wird, WIE wichtig gewisse Kriterien sind: z.B. ein klarer, übersichtlicher und ansprechender Aufbau (auf keinen Fall überladen), sowie motivierende Arbeitsaufträge mit klaren Arbeitsschritten. SchülerInnen jammern immer wieder, dass sie sich „nicht auskennen“ (obwohl ich eh versuche, so klar als möglich zu sein.)
Im Übrigen ist mir mehr denn je klarer geworden, warum sich viele meiner KollegInnen weigern, Moodle zu verwenden. Die Zeit, die man zum Erlernen des Ganzen investieren muss, ist wirklich gigantisch!! Und auch wenn man es schon jahrelang praktiziert, lernt man immer noch neue Details dazu.
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